Wofür kämpfst du in der Tarifrunde 2019?
Als Tarifbeschäftigte in der Grundschule mit grundständiger Ausbildung kämpfe ich in erster Linie für die Anhebung der Angleichungszulage bis zum Erreichen der sogenannten Paralleltabelle, also A 12 gleich EG 12. Bei der Übernahme von Funktions- beziehungsweise Beförderungsstellen muss es die Möglichkeit geben, bereits erreichte Stufen mitzunehmen.
Warum ist es so wichtig, für Tarifforderungen auf die Straße zu gehen? Wen nimmst du mit zum Streik?
Die Präsenz in der Öffentlichkeit durch Streiks erhöht den Druck auf den Verhandlungspartner Tarifgemeinschaft deutscher Länder. Leider wird der dadurch entstehende Unterrichtsausfall nicht so deutlich, wie zum Beispiel bei den Kitaschließungen an Streiktagen. In Dortmund versuchen wir möglichst viele Mitstreiter*innen zu organisieren, solidarische Beamt*innen sind dabei willkommen.
Was würdest du denjenigen sagen, die noch nie gestreikt haben oder sich an anderen Aktionen der GEW beteiligt haben? Warum sollten sie in dieser Tarifrunde dabei sein?
Es ist wichtig, „Flagge zu zeigen“ und seit langem bestehende Ungerechtigkeiten nicht länger hinzunehmen. Es wird uns nichts geschenkt werden. Nur wer mit Nachdruck fordert, zäh und hartnäckig am Ball bleibt, hat eine Chance auf Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung. Der Zeitpunkt ist besser als noch vor Jahren: Der Mangel an Lehrkräften gerade in den Grundschulen ist groß und wird in den nächsten fünf bis sechs Jahren noch erheblich zunehmen. Die Geschichte zeigt, dass die besten Tarifergebnisse erzielt werden, wenn die Nachfrage groß ist.
Was wünschst du dir für deinen Arbeitsbereich auch über die nächste Tarifrunde hinaus?
Ich wünsche mir A 13 Z beziehungsweise EG 13 als Einstiegsgehalt für alle Lehrer*innen und eine berufsbegleitende Weiterqualifizierung für den Seiteneinstieg in die Grundschule, die zum Erwerb des Lehramtes führt. Am besten wäre eine Lösung wie die „Ordnung zur berufsbegleitenden Ausbildung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern und der Staatsprüfung“.
Die Fragen stellte Jessica Küppers, Redakteurin im NDS Verlag