Steigende Lebenshaltungskosten, der Nachholbedarf bei den Gehältern der Länderbeschäftigten und sprudelnde Steuereinnahmen machen eine kräftige Lohnerhöhung notwendig und möglich. Vor allem aber geht es in der anstehenden Tarifrunde um eine deutliche Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Dienstes der Länder.
Auch die Arbeitgeber wissen, dass der Fachkräftemangel im gesamten Bildungsbereich nur wirksam und nachhaltig bekämpft werden kann, wenn die Einkommen der Beschäftigten deutlich steigen. Wir erwarten daher, dass die NRW-Landesregierung ihren Einfluss geltend macht und dass konstruktiv und zügig verhandelt wird.
GEW setzt auf die Paralleltabelle
Für die tarifbeschäftigten Lehrkräfte erwartet die GEW, dass endlich die Paralleltabelle kommt. Dadurch werden die Entgeltgruppen EG 9 bis EG 12 den nummerisch gleichen Besoldungsgruppen A 9 bis A 12 zugeordnet. Das ist längst überfällig. So können Fehler der bisherigen Eingruppierung von Lehrer*innen endlich und grundlegend korrigiert werden.
Es darf auch nicht länger hingenommen werden, dass Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder schlechter bezahlt werden als die Kolleg*innen bei Bund und Kommunen. Die 2017 vereinbarten Zulagen reichen nicht aus. Es geht um gleiche Bezahlung.
Mitglieder in NRW stehen hinter ihrer Gewerkschaft
Die Verhandlungen beginnen am 21. Januar 2019. Die GEW NRW bereitet sich darauf vor, in der Tarifrunde 2019 gemeinsam mit den anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes Druck auf die Landesregierungen zu machen.
Die Mitgliederdiskussionen im Rahmen der Forderungsdebatte haben deutlich gemacht, dass die Beschäftigten eine deutliche Erhöhung ihrer Einkommen fordern. Die Arbeitgeber sollten sich daher bewusstmachen, dass die Mitglieder hinter den Forderungen ihrer Gewerkschaft stehen:
- sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro monatlich,
- zwölf Monate Laufzeit der Entgelttabellen,
- Verbesserungen bei der Eingruppierung angestellter Lehrkräfte und für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst.
Michael Schulte, Geschäftsführer der GEW NRW