Schulentwicklungsplanung findet nicht statt!

GEW Dortmund zu den Anmeldezahlen an den weiterführenden Schulen

Der Schulträger hat die neuen Übergangszahlen für die Klassen 5 an den weiterführenden Schulen vorgelegt. Aus Sicht der GEW Dortmund wird deutlich, dass eine zukunftsfähige Schulentwicklungsplanung nicht stattfindet.

Am Beispiel der Gesamtschulen wird deutlich, dass weder die Umwandlung der Sekundarschule Westerfilde in eine Gesamtschule noch die Aufstockung der Züge (Klassen) dem Bedarf und Elternwillen nachkommt. „Es ist unverständlich, dass weiterhin über 150 Schüler*innen keinen Platz an einer Schule des gemeinsamen Lernens bekommen“, kritisiert die GEW Dortmund.

Die GEW Dortmund hatte schon vor einem Jahr bei einem Gespräch mit dem Verwaltungsrat auf die steigenden Zahlen hingewiesen und nachgefragt, wo denn die Baugruben für neue Schulgebäude seien. Auch der Schulträger geht bis Mitte dieses Jahrzehnt von einer Übergangszahl von 6000 gegenüber aktuell ca. 5000 aus. „Wer die aktuellen Übergangsquoten zum Gymnasium und zur Gesamtschule hochrechnet, muss jetzt anfangen zu bauen“, stellt Volker Maibaum für die GEW Dortmund klar.

Wenn man die Übergangszahl von 6.200 im Jahre 2027/28 für eine Schulentwicklungsplanung zu Grunde legt, müssen ca. 2100 Schüler*innen aus der Grundschule an den Gymnasien und ca. 2000 an den Gesamtschulen untergebracht werden. Dies bedeutet rein rechnerisch eine Kapazitätserhöhung von 400 bis 500 jeweils an diesen beiden Schulformen, die das Abitur ermöglichen. Bei den Gymnasien ist auch die Kapazitätserhöhung durch die Rückkehr zu G9 zu berücksichtigen. „Dies ist nicht mit einer Übergangslösung wie der Erhöhung der Zügigkeit zu erreichen“, erklärt der Vorsitzende der Dortmunder GEW, Volker Maibaum. „Es muss jetzt gebaut werden.“ Hier müsse der Schulausschuss auf seiner Sitzung am kommenden Mittwoch handeln.

Erstaunt zeigt sich die GEW Dortmund über die Aussagen zur Hauptschule. Nach Schulgesetz ist die Größe einer Hauptschule zweizügig vorgeben. Diese gesetzliche Vorgabe erreicht nur eine Hauptschule in Dortmund. Alle anderen Hauptschulen bilden nur eine Eingangsklasse, in vielen Fällen an der untersten Grenze. Es wird weiterhin deutlich, dass die Hauptschule mit einer Übergangsquote von gerade mal 3 % (=200 Schüler*innen) keine reale Alternative für die Eltern ist. Sie sind der Notnagel, wenn nichts anderes mehr geht. „Dies hat nichts mit der tollen Arbeit der Hauptschulen zu tun, sondern mit dem gesellschaftlichen Trend“, macht Volker Maibaum, selber Lehrkraft an einer Hauptschule und ehemaliger Personalratsvorsitzender der Hauptschulen, klar. „Aber dieser Realität muss man sich stellen.“ Erschreckend ist weiterhin aus Sicht der GEW, dass die Funktion der Hauptschule auf die Abschulung nach der 7. und 8. Klasse reduziert wird.

„Im ersten Bildungsbericht der Stadt Dortmund wurde die Abschulung noch als Problem kritisiert“, erinnert Volker Maibaum, der selber Mitglied der letzten Bildungskommission war. „Heute wird dieses Modell der Abschulung umgemünzt zu einer Begründung für eine Steigerung der Nachfrage an den Hauptschulen, als sei dies eine freiwillige Entscheidung.“

Die GEW Dortmund fordert den Schulausschuss auf, endlich eine zukunftsfähige Planung für die weiterführenden Schulen zu entwickeln, die zur Kenntnis nimmt, dass das Gymnasium und die Gesamtschule die beiden Schulformen sind, die dem Elternwillen entsprechen.

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