NRW-Schulministerin zu Gast bei Schulleitungskonferenz

Mehr Freiheit – mehr Verantwortung: Mehrarbeit?

Mit einem ganzen Maßnahmenbündel will die Landesregierung den Schulleitungsmangel in NRW in den Griff kriegen. Unter dem Motto „Vakanzen schließen, Attraktivität erhöhen, Personal qualifizieren“ hatte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer jüngst ihr Programm zur besseren Besetzung von Leitungspositionen im Schuldienst vorgestellt. Auf der Schulleitungskonferenz der GEW NRW, zu der die Bildungsgewerkschaft die Ministerin und rund 200 Teilnehmende begrüßen konnte, wurden die Maßnahmen diskutiert.
NRW-Schulministerin zu Gast bei Schulleitungskonferenz

Foto: Rawpixel.com/Fotolia

„Die Zeit drängt, über den Stand der Umsetzung zu sprechen und die Pläne der Landesregierung kritisch zu bewerten. Vakanzen sind schlecht für ‚beste Bildung’ in unserem Land, Schulleiter*innen mit schlechten Arbeitsbedingungen nicht weniger“, sagte die Vorsitzende der GEW NRW Dorothea Schäfer zur Begrüßung. Sie hatte den Ansatz der Landesregierung begrüßt, insbesondere Frauen zu ermöglichen, Schulleitungsaufgaben auch in Teilzeit wahrzunehmen. Das dafür vorgesehene Modellprojekt mit fünf Grundschulen sei jedoch zu gering dimensioniert.

Dorothea Schäfer stellte klar, dass von Schulleiter*innen enorm viel erwartet werde und verwies auf das hohe Maß ihrer Verantwortung für das Gelingen schulischer Arbeit. Die GEW-Landesvorsitzende unterstrich: „Dies ist ein Beruf, für den man sich umfassend vorbereiten und qualifizieren muss. Das Land NRW muss daher viel mehr investieren, um die Ausübung dieses Berufs mit guten Arbeitsbedingungen zu ermöglichen.“

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer: „Schulleiterinnen und Schulleiter und ihre Stellvertreter sind Manager ihrer Schule und Impulsgeber für die Schulentwicklung. Das Land NRW weiß ihre wichtige Arbeit zu schätzen und hat nach Amtsantritt die Besoldung der stellvertretenden Schulleitungen an Grund- und Hauptschulen erhöht.“ Ihr Ziel sei es, das Land NRW gerade im Bereich der Schulen zu einem modernen Arbeitgeber zu machen und die Rahmenbedingungen Schritt für Schritt zu verbessern. „Mit dem Pilotprojekt ‚Topsharing‘ wollen wir gezielt Frauen in Teilzeit ansprechen, sich das Leitungsamt zu teilen. Wir starten mit diesem vielversprechenden Modell an fünf Schulen im Regierungsbezirk Arnsberg und haben es so angelegt, dass es rasch in die Fläche ausgeweitet werden kann. Zudem wollen wir, dass Schulleitungen sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können und bauen deshalb die Stellen für Schulverwaltungsassistentinnen und Schulverwaltungsassistenten aus.“

Das anschließende Round-Table-Gespräch mit Dr. Ludwig Schrapper, Abteilungsleiter Schulpersonal und Schulrecht im Schulministerium, und Eugen-Ludwig Egyptien, Direktor der Qualitäts- und Unterstützungsagentur NRW, sowie Mitgliedern des Ausschusses für Schulleitung der GEW NRW, stand unter dem Motto „Was gute Schulleitung braucht!“. Fazit der Diskussion: Nicht alles, was Schulleitung tut, muss wirklich von ihr erledigt werden. Eine Aufgabenkritik sei überfällig. Dazu Dorothea Schäfer abschließend: „Der Einsatz von Schulverwaltungsassistenzen an jeder Schule könnte Schulleitungen von Aufgaben der Bürokratie entlasten und ihnen ermöglichen, sich um ihr Kerngeschäft zu kümmern – eine gute Schule zu entwickeln.“

Berthold Paschert
Pressesprecher
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