Schule ist Teil und Abbild der Gesellschaft, sie darf bei der Bewältigung gesellschaftlicher Probleme nicht allein gelassen werden und braucht entsprechende Unterstützung, vor allem bei Opferschutz und Gewaltprävention. „Wir brauchen mehr Sozialarbeiter*innen und Schulpsycholog*innen in den Schulen“, sagt die Vorsitzende der GEW NRW Dorothea Schäfer angesichts der Studienergebnisse. Noch immer gebe es zu wenig Fortbildungsangebote für Gewaltprävention und gewaltfreie Konfliktlösung. „Wir müssen feststellen, dass das Schulklima zuweilen rauer wird und dass Respektlosigkeit zunimmt. Die Hemmschwelle sinkt.“
Gewalt in Sozialen Medien trifft Schüler*innen
Insbesondere in Sozialen Medien nehmen Hasstweets und Cybermobbing zu und spielen auch im Kontext Schule eine Rolle. Nach aktuellen Studien sind in Deutschland mindestens 1,5 Millionen Jugendliche von Gewalt im Netz betroffen. Die Kölner Cybermobbing-Expertin und Sozialpsychologin Catarina Katzer beobachtet, dass vor allem Smartphones immer mehr zur „digitalen Waffe“ werden.
Lehrkräfte brauchen Hilfe beim Umgang mit Straftaten
Was sagt uns das? Die Debatte über Straftaten und Gewalt an Schulen, häufig auch gegenüber Lehrkräften, muss offen und ehrlich geführt werden. Hysterie und Fatalismus helfen nicht weiter. Eltern und Kolleg*innen an den Schulen sind gefordert. Zuerst muss aber das Land helfen, denn Schulen brauchen mehr Hilfe und Unterstützung.
Berthold Paschert, Pressesprecher GEW NRW