„Die derzeitigen Rahmenbedingungen gefährden den Erfolg der schulischen Inklusion in NRW“, erklärte heute GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer anlässlich der Sachverständigenanhörung im Ausschuss für Schule und Weiterbildung im Düsseldorfer Landtag am morgigen Mittwoch (07.09.2016). Rückmeldungen einer von der GEW NRW in Auftrag gegebenen repräsentativen Onlineumfrage belegten die Dringlichkeit, so die GEW-Landesvorsitzende, seitens der Landesregierung bildungspolitisch nachzusteuern und geeignete Maßnahmen für eine „Umsetzung der Inklusion ohne Reibungsverluste“ zu ergreifen.
„Wir fordern Landesregierung und Landtag dazu auf, dafür zu sorgen, dass es vernünftig funktioniert. Die Qualität inklusiven Unterrichts muss gesteigert werden, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten unter arbeitsschutzrechtlichen Bedingungen an den Schulen und die Lernbedingungen der Schüler*innen im Gemeinsamen Lernen müssen verbessert werden. Es herrscht dringender Handlungsbedarf“, betonte Schäfer weiter.
Im Einzelnen schlägt die GEW NRW vor:
- mehr Stellen für sonderpädagogische Förderung
- weitere Qualifikationsmaßnahmen für Lehrkräfte
- Nachbesserung bei der Verteilung von Stellen
- mehr Zeitressourcen für Planung, Absprachen und Beratung im Gemeinsamen Lernen
- eigene Klassenbildungswerte für Klassen des Gemeinsamen Lernens
- stärkere Verpflichtung des Schulamtes zur Steuerung und Gestaltung der Inklusion
Schäfer bekräftigte, dass die GEW NRW weiterhin hinter der UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen und zur Ausrichtung der Schulen auf ein inklusives Schulsystem stehe.
Schäfer wörtlich: „Im Fokus der Landesregierung darf aber nicht nur die Erhöhung der Inklusionsquote stehen, entscheidend sind verbindliche Qualitätsstandards, ausreichende Ressourcen, gute Arbeits- und gute Lernbedingungen und genügend Unterstützung durch die Landesregierung und die Schulträger.“
Ansprechpartner
Berthold Paschert
Pressesprecher
berthold.paschert@gew-nrw.de
+49 201 2940312