„Die öffentlichen Arbeitgeber*innen haben es in der zweiten Verhandlungsrunde nicht für nötig befunden, ein konkretes Angebot vorzulegen. Damit haben sie weitere Streikmaßnahmen der Beschäftigten provoziert. Unsere Forderungen liegen auf dem Verhandlungstisch. Der Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände müssen sich bewegen“, erklärte die Vorsitzende der GEW NRW Dorothea Schäfer.
Die GEW fordert in der Tarifrunde 2018 eine Erhöhung der Tabellenentgelte um sechs Prozent, mindestens aber 200,- Euro und die Erhöhung der Entgelte für Praktikant*innen sowie Auszubildenden um 100,- Euro monatlich. Die Laufzeit der Tariferhöhung soll zwölf Monate umfassen.
Die GEW-Landesvorsitzende unterstrich: „Wir fordern eine deutliche Lohnerhöhung für die Beschäftigten in den Kitas und für den gesamten öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen. Die ist notwendig, um die pädagogische Arbeit angemessen zu bezahlen, gerade vor dem Hintergrund des großen Fachkräftemangels in den öffentlichen Kitas.“ Nur durch gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung könnten junge, motivierte Menschen für Sozial- und Erziehungsberufe gewonnen werden.
Die mangelnde Attraktivität habe auch mit der Bezahlung zu tun. „Die Reallöhne müssen für alle Beschäftigten kräftig steigen. Wann, wenn nicht jetzt? Die öffentliche Hand hat im vergangenen Jahr einen Rekordüberschuss von 38,4 Milliarden Euro eingefahren. Dafür haben die Beschäftigten mit ihrer Arbeit die Voraussetzungen geschaffen. Nun müssen sie an dieser Entwicklung beteiligt werden“, erklärte Dorothea Schäfer und betonte, dass „die Gehälter im öffentlichen Dienst seit 2000 weniger stark gestiegen sind als in der Gesamtwirtschaft. Die Lücke beträgt rund vier Prozent und muss schrittweise geschlossen werden“. Steigende Reallöhne seien wichtig, um die Binnenkonjunktur weiter anzukurbeln. „Die Beschäftigten in den Kitas sind aufgerufen, ein deutliches Zeichen zu setzen. Die öffentlichen Arbeitgeber*innen sollen ein vernünftiges Angebot vorlegen.“ Die Verhandlungen werden am 15. und 16. April 2018 fortgesetzt.
Berthold Paschert
Pressesprecher
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