GEW NRW erhöht bei Warnstreiks den Druck

Tarifrunde zum TV-L: Heutige Warnstreiks in Bielefeld, Münster und Gelsenkirchen

Am dritten Warnstreiktag im Rahmen der Tarifrunde zum TV-L waren heute etwa 600 Kolleg*innen auf der Straße in Bielefeld, Gelsenkirchen und Münster. Mit drei Warnstreikorten an einem Tag erhöht die GEW NRW den Druck auf die Arbeitgeber. Bereits in der vergangenen Woche beteiligten sich 600 Beschäftigte an Warnstreiks in Köln, Bonn und Dortmund.
GEW NRW erhöht bei Warnstreiks den Druck

250 Kolleg*innen gingen in Münster am 16.11.2021 auf die Straße und machten Druck auf die Arbeitgeber, die bei den Tarifverhandlungen TV-L auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot auf den Tisch gelegt hatten. Foto: Kenneth Rösen

„Die Blockade der Arbeitgeber ist einfach unverantwortlich“, sagte Maike Finnern, Vorsitzende der GEW, beim Warnstreik in Bielefeld. „Die Beschäftigten haben in den vergangenen Monaten und Jahren trotz schwierigster Arbeitsbedingungen bewiesen, dass auf sie Verlass ist. Egal ob hier in NRW, in Bayern, Bremen oder Brandenburg: Die Kolleg*innen haben überall dafür gesorgt, dass gute Bildung möglich wird.“

Die Vorsitzende der GEW NRW, Ayla Çelik, forderte in Münster ein, den öffentlichen Dienst attraktiv zu gestalten. „Unsere Kolleg*innen haben bewiesen, von welcher zentralen Bedeutung ein guter öffentlichen Dienst ist. Deshalb müssen 5 Prozent mehr drin sein. Die Beschäftigten haben mehr verdient als ein stures ‚Nein‘ der Arbeitgeber. Es genügt doch ein Blick auf den Lehrkräftemangel an den NRW-Schulen, um zu erkennen, dass Hoffen und warme Worte nicht genügen. Es braucht tatsächliche substanzielle Verbesserungen! Eine faire Erfahrungsstufe 6, damit wir Lebensleistung anerkennen, und eine stufengleiche Höhergruppierung sind dafür angemessene und geeignete Instrumente. Die Arbeitgeber haben es in der Hand, jetzt ein Angebot vorzulegen, dass zwei Dinge erfüllt: Den Beschäftigten die Anerkennung zuzugestehen, die in Sonntagsreden gepredigt wird, und den öffentlichen Dienst endlich attraktiver zu machen.“ 

Der stellvertretende Vorsitzende der GEW NRW, Sebastian Krebs, forderte beim Warnstreik in Gelsenkirchen von Ministerpräsident Hendrik Wüst, den Worten seiner Antrittsrede Taten folgen zu lassen: „Sie haben sich bei den Lehrkräften für ihr Engagement in der Pandemie bedankt, Herr Wüst. Schöne Worte allein reichen nicht aus. Nutzen Sie jetzt Ihren Einfluss, damit die Beschäftigten ein Angebot erhalten, dass den Namen auch verdient. Ihr Finanzminister sitzt mit am Tisch.“

Für kommenden Donnerstag, 18. November 2021, ruft die GEW NRW zu weiteren Warnstreiks in Duisburg, Essen, Düsseldorf und Wuppertal auf.

In Wuppertal wird Andreas Keller, stellvertretender Vorsitzender und Leiter des Vorstandsbereichs Hochschule und Forschung, sprechen. Daher ruft die GEW NRW alle Hochschulbeschäftigten in NRW zum Warnstreik nach Wuppertal auf. Ebenso sind NRW-weit die studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräfte zum Solidaritätsstreik in Wuppertal aufgerufen. 

In Duisburg wird der Verhandlungsführer der GEW, Vorstandsmitglied Daniel Merbitz, sprechen. In Düsseldorf spricht Sebastian Krebs für die GEW NRW.

Hintergrund
Im Rahmen der Tarifauseinandersetzung mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) finden landesweit regional verteilt und gestaffelt Warnstreiks statt. In der zweiten Verhandlungsrunde Anfang des Monats hatten die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt und alle Forderungen der Beschäftigten zurückgewiesen. Stattdessen wurde versucht, Verschlechterungen für die Beschäftigten durchzusetzen. Alle Informationen finden Sie online unter gew-nrw.de/dasgewinnenwir.

 

Christoph Alt
Pressesprecher und Referent für Öffentlichkeitsarbeit der GEW NRW
Mail: christoph.alt@gew-nrw.de
Mobil: +49 160 96403751

Frei verwendbare Pressefotos der Vorsitzenden der GEW NRW finden Sie unter gew-nrw.de/presse.