G8 scheint verbrannt - Zurück geht es nimmer!

GEW Dortmund ruft zur Kompromissfähigkeit auf

G8 scheint verbrannt – Zurück geht es nimmer!

Foto: A-Windmüller/pixelio.de

Die GEW Dortmund findet die Kompromisslosigkeit in der Debatte um die Schulzeitverkürzung anlässlich der Veranstaltung der Landeselternschaft Gymnasien und der Bürgerinitiative „G 9 jetzt“ bedenklich. Deutlich wurde dies als Vertreter der Dortmunder Elternschaft an Gymnasien und auch die Stadtelternschaftsvorsitzende ein schnelles einfaches Zurück zum G 8, ohne die Klarheit wie und mit welchen Ressourcen dies geschehen soll, problematisierte und hinterfragte. Die Initiatoren der Veranstaltung ließen nur G 9 und zwar sofort zu. Für die GEW Dortmund steht fest, dass G8 so keine Perspektive hat, aber es auch kein einfaches Zurück zum G 9 der Jahrtausendwende geben kann. Anlässlich des Runden Tisches vor zwei Jahren hatte die GEW  in der Abschlusserklärung festgehalten, dass mittelfristig das Kernproblem von G 8, nämlich die Verkürzung der Sekundarstufe I auf fünf Jahre, behoben werden muss, durch eine einheitliche sechsjährige Sekundarstufe I von Klasse fünf bis zehn. Dass dies nicht als gemeinsames Ergebnis festgehalten werden konnte, lag unter anderem an CDU und FDP, die an dem von ihnen eingeführten G8-Konzept festhalten wollte. Aber auch an der Landeselternschaft Gymnasien und dem Philologenverband, die in G8 weiterhin ein zentrales Abgrenzungskriterium gegenüber der Gesamtschule sahen. Die Ministerin und die gesamte Landesregierung waren nicht bereit in die Offensive zu gehen, da sowohl SPD als auch Grüne in der Vergangenheit an der Einführung von G 8 mitgewirkt hatten. Nun ist Bewegung in die politischen Parteien und auch in die Landeselternschaft gekommen. „Wir müssen raus aus den Schützengräbern des Vorwahlkampfes,“ meint der GEW-Vors. Volker Maibaum. „Auch wenn sich einige Vorschläge noch unausgegoren anhören, muss es von allen Seiten das Bestreben geben, eine Lösung zu finden.“ Der GEW-Vors. Volker Maibaum stellt die Kernelemente einer solchen Lösung dar: „Die Einigung auf eine einheitliche sechsjährige Sekundarstufe (Klasse 5-10) müsste möglich sein. Gleichzeit sollte die Orientierungsstufe, also die Klassen 5/6, wieder zum Heranführen und Angleichen an die gymnasialen Standards genutzt werden. Die verbindliche Einführung der zweiten Fremdsprache kann dann erst nach dieser Orientierungsstufe erfolgen. Entsprechend dem Gedanken - Alle mitnehmen - muss das Gymnasium durch Ressourcen und Personal in die Lage versetzt, alle Schulabschlüsse der Sekundarstufe I zu vergeben, sowie die Anforderungen an Inklusion und Integration zu erfüllen. Die Kollegien dürfen hier nicht allein gelassen werden. Nach der 10. Klasse, als Abschluss der Sekundarstufe I, könnte sich eine gymnasiale Oberstufe aus einer einjährigen Einführungsphase und einer zweijährigen Qualifikationsphase zur Abiturzulassung anschließen. Diese Phaseneinteilung ist heute schon Realität und müsste nur um die Möglichkeit des Überspringens der Einführungsphase oder durch das Absolvieren eines Auslandsjahres flexibel ergänzt werden.“

Volker Maibaum
Vorsitzender der GEW Dortmund